Mission: Erstes Dschungel-Date „in style“
Wie erobere ich mir den Dschungel als Fashionista
Das Abenteuer ruft nach mir! Überlege ernsthaft mich ab heute „Indiana Jane“ zu nennen
Die Halbinsel Yucatan in Mexiko ist ein echter „Sehnsuchtsort“ für mich. Sie steht für romantische Nächte in wild tropischer Umgebung (bitte nicht zu wild!) und aufregende Tage mit fantastischen Dschungelentdeckungen. Der Flughafen in Cancun allerdings hat nichts davon. Ich überlege mir angesichts der komplett synthetischen, us-amerikanischen Atmosphäre spontan in bittere Tränen auszubrechen. Wo Bitteschön bleibt hier mein erwarteter wildromantischer Glamour? Ich entschließe mich gegen die demütigende Zurschaustellung meiner bodenlosen Enttäuschung, gehe mit, wie ich hoffe, möglichst vernichtendem Blick an Burger King vorbei direkt zum Avis Schalter. Mein Ziel ist der Highway 180D West Richtung Merida, der mich hoffentlich ins gelobte Dschungel-Land führen wird. Widerwillig muss ich zugeben, dass es mir nicht komplett unangenehm ist auf einer fast menschenleeren 4-spurigen Autobahn dahin zu düsen – die Eroberin von heute muss schliesslich mit der Zeit gehen. Dass die Autobahn nur deshalb so wenig genutzt wird, weil es eine Gebühr gibt, versuche ich gepflegt auszublenden. Ich konzentriere mich auf mein erstes Ziel: Die Maya Ruinen von Uxmal. Und die sind? Yes! Mitten im Dschungel!
Warum Indiana Jane (manchmal) ein Ballerina-Fan ist
Als (zugegebenermaßen selbsternannte) Fashionista liebe ich natürlich meine High Heels abgöttisch. Aber angesichts der sehr steilen, dafür aber extrem schmalen Stufen der mexikanischen Pyramiden habe ich mich schweren Herzens zum Verzicht entschlossen. Weil ich mich aber nicht wirklich dazu durchringen kann Sneaker außerhalb des Gyms zu tragen, müssen es eben Ballerinas sein. Und ja, ich weiss, dass Sneaker absolut trendy sind, aber mein störrisches inneres Fashion-Tier übt sich nach wie vor in klassischer Verweigerung. Ich bleibe dran! Also Ballerinas, denn, Ladies, es ist absolut notwendig die Pyramiden komplett zu erklimmen. Nur von ganz oben kann man das wunderbar geheimnisvolle Grün ganz überblicken und sich hoffnungslos in den Dschungel verlieben. Den Romantikern sei hier logischerweise noch der Sonnenuntergang ans Herz gelegt. Aber irgendwann fordert auch der profane Hunger sein Recht und es wird Zeit sich zu unserem Dinner in der Hacienda Uayamon aufzumachen (km 20 Carretera Uayamon-China_Edzna).
Schwelgen im Luxus-Dschungel auf einer alten Sisal Hacienda
Die historische Hacienda hatte das Glück als exquisites 5-Sterne Resort wieder geboren zu werden. Mit einem geradezu unverschämt einzigartigem Flair und unschlagbarer melancolischen Atmosphäre ausgestattet. Um diesem Dschungeltraum gerecht zu werden, gilt es alle Styling-Register zu ziehen. Nachdem ich mir eine erfrischende Dusche in meinem großzügigem halboffenen Badezimmer gegönnt habe, entscheide ich mich für ein langes Kleid. Wir wollen es den blutdürstigen Moskitos schließlich nicht zu leicht damit machen, unsere Beine zu verunstalten! Und ja, endlich kann ich mich auch wieder auf vertraute Absatzhöhen schwingen, wobei mich der nahezu naturbelassene Dschungelpfad zum Haupthaus doch den Kompromiss zu Wedges eingehen lässt.
Träume süß, Jane!
Erfüllt von meiner neuen Liebe zum Dschungel und, nicht zu vergessen, vom recht üppigem mexikanischen Nachtmahl falle ich erschöpft in meine weissen, kühlen Laken. Herzlichen Dank an dieser Stelle dem überdimensionierten Deckenventilator, der sofort mein Herz gewonnen hat. Beim Einschlafen bekomme ich nur noch ansatzweise mit, dass der Dschungel draußen keinen Zapfenstreich kennt. Die Afterwork-Party der Affen, Frösche und Vögel startet erst jetzt richtig durch. Was soll’s! Die Spinnen und Skorpione, die auf ein Gutenacht-Lied von Indiana Jane gehofft haben, sollen sich eben morgen wieder anstellen.
Guten Morgen, lieber Dschungel!
Ich wäre keine echter Entdeckerin, wenn mich am nächsten Morgen nicht die bloße Neugierde kreuz und quer durch die alte Sisal-Fabrik mit all ihren Gebäuden treiben würde. Bewaffnet mit Sonnenmilch, einem romantischen Roman und meiner Kamera und natürlich versehen mit stylischer Sonnenbrille, mache ich mich auf den Weg durch Gelände. Mein unfehlbarer Instinkt leitet mich schon nach kurzer Zeit zu einer Ruine, welche ein zweites Leben als Poolhouse geschenkt bekommen hat. Ein traumhafter Platz, wenn man noch eine Weile im Schatten zu arbeiten hat. Ein weiterer, nicht zu unterschätzenderTrostspender könnte ein perfekt gemixter Gin-Tonic sein, den uns die dienstbaren Hacienda Geister jederzeit gerne zur Seite stellen.
Aber was soll ich sagen? Mich lockt der unwiderstehliche Pool….
Der unverzichtbare Bikini muss her.
Es ist definitiv Zeit den glamourösesten Bikini anzuziehen, den meine Reisegarderobe zu bieten hat. Schließlich spiele ich hier die Hauptrolle in meinem eigenen Dschungel-Epos! Der Pool ist in den Überresten einer beeinduckenden Halle integriert. Diese außergewöhnliche Location verleitet mich dazu die Zeit komplett zu vergessen und mich dem magischen Ort den ganzen Tag über hinzugeben. Zeitverschwendung ist wirklich was Anderes!
Folge dem Ruf des Dschungels!
Wenn unser Entdeckerblut uns dann allerdings keine Ruhe mehr lässt und sich nach neuen Abenteuern sehnt, sollte man sich einmal mutig in eine sogenannte „Cenote“ wagen. Diese sind oft kreisrunde, teilweise sehr tiefe Naturpools die Teil des gigantischen unterirdischen Höhlensystems sind, welches die Halbinsel Yucatan durchlöchert wie Schweizer Käse. Man kann sich wunderbar im glasklaren Süßwasser erfrischen und angesichts der imponierenden Tiefe dieses außergewöhnlichen Swimmingpools überkommt mich ein angenehmes, abenteuerliches Prickeln. Ja, exakt so sollte sich Indiana Jane fühlen!